Huch! Morgens war es im Zimmer überraschend hell. Die Erklärung dafür: Pünktlich zum Ende der Fastenzeit und auch gen Ende unseres Urlaubs wurde das Wetter wieder besser. Heute strahlte aber nicht nur die Sonne. Grund: Man feiert das Ende des Ramadan mit dem traditionellen Zuckerfest. Doch dazu später mehr. Wir wollten Side ja auch mal bei Sonne sehen und sind deshalb wieder per Dolmus in die Kleinstadt gefahren. Zuerst ging es Richtung Hafen, einmal quer durch die Geschäftsstraßen. Die Stadt Side ist aber nicht nur zum Shoppen gut, es gibt auch viele Ruinen aus der Zeit der Griechen oder Römer zu bestaunen.

Allerdings ist ein Großteil der antiken Bauten einem Erdbeben zum Opfer gefallen. Erstaunlicherweise stehen aber noch immer einige Säulen des Apollon-Tempels. Wir fanden es schon seltsam, wie in der Türkei mit diesen historischen Bauten umgegangen wird: Fast nichts ist eingezäunt oder abgesperrt, man kann problemlos auf den Bauten herumklettern. Dadurch bekommt man sicherlich eine bessere Vorstellung, als wenn man die Säulen hinter einem Zaun oder im Museum hinter Glas anschauen kann. Ob das dem Erhalt dieser Bauten aber so dienlich ist, wage ich zu bezweifeln.

Auf dem Rückweg zur Dolmus-Station stand ein Besuch im antiken Theater von Side an. Das Theater wurde im zweiten Jahrhundert nach Christus errichtet und bot Platz für ca. 20.000 Besucher. Man muss schon staunen, wenn man die Aussicht von so einem Theater sieht: Eigentlich überall bietet sich dem Besucher ein grandioser Ausblick über die Umgebung. Dadurch werden Kulissen fast überflüssig. Fast noch beindruckender ist die Akkustik in so einem Theater. Selbst ein Flüstern in der Arena ist bis in die letzten Reihen gut zu verstehen - Natürlich ohne Verstärker.

Weiter ging es zu den Ruinen hinter dem Theater. Hier wurden wir Opfer eines - na sagen wir mal - Wegelagerers. Wer mich kennt, weiß, dass ich kein altes Gemäuer auslassen kann, wenn man denn da drin herumlaufen kann. Der Keller eines Krankenhauses aus der Zeit der Byzantiner hatte es mir angetan. Während ich mich vom Keller zwecks besserer Aussicht in das Obergeschoss vorarbeitete, wurde ich von einem Türken freundlich angesprochen. Er drückte mir eine auf Anitk getrimmte Karte der Umgebung in die Hand und erzählte mir von der Geschichte der Gebäude. Noch während ich versuchte, ihn loszuwerden, kam Corinna dazu und schon waren wir mitten in einer Führung. Mist. Rund 10 Minuten ging es kreuz und quer durch die Ruinen, unter anderem machte unser "Reiseführer" einige Bilder von uns. Hier zum Beispiel vor der ehemaligen Bibliothek. Danach durften wir dann 12 Euro für die Führung zahlen. Und - falls wir noch eine Lederjacke brauchen würden, hätte er einen Shop, den er uns empfehlen würde...

Abends wurde es dann richtig Klasse. Vor dem Speisesaal wartete das Animationsteam mit Pralinen, der Speisesaal selbst war in den Landesfarben Rot und Weiß eingedeckt und auch das Essen war nochmal wieder besser als Normal. Unter anderem gab es diesen Fisch, an den sich zu Beginn zwar niemand so richtig traute, der aber wirklich super Lecker war. Beim Nachtisch ging dann - wieder mal - das Licht aus. Stromausfälle sind in der Türkei wirklich keine Seltenheit, aber diesesmal war es doch anders: Das Küchenteam brachte von Fackeln begleitet eine wirklich gigantische Eisbombe in den Speisesaal. Wirklich Klasse - An so ein Zuckerfest könnte ich mich echt gewöhnen!

Doch damit waren die Feierlichkeiten noch nicht vorbei. Das Animationsteam führte im Rahmen eines türkischen Abends einige traditionelle Tänze auf und bewies damit wiedermal die Klasse.