Die letzte begleitete Tour unseres Urlaubs stand an: Es ging zu der versunkenen Stadt Kekova, die wir per Glasbodenboot besichtigten. Tauchen ist hier verboten, so dass eigentlich alles was damals während eines Erdbebens untergegangen ist, noch im Wasser liegen sollte. Leider war das Wasser aufgrund der Unwetter der vorangegangenen Tage nicht so Kristallklar, wie es sonst sein soll. Wir konnten also nicht alles sehen. Aber was man sehen konnte, war trotzdem schon interessant.

Nach der Schifffahrt gab es Essen in einem Restaurant beim Anleger. Es hätte sogar ganz lecker sein können, wenn... Ja, wenn zum Beispiel die Nudeln mit Sahnesoße nicht in einer Kühltheke gewesen wären. Warm war nur "Döner". Der bestand überwiegend aus Undefinierbarem und Reis. Aber immerhin warm. Über den Rest möchte ich lieber den Mantel des Schweigens hüllen. Wir waren scheinbar auch in einer Gegend, die noch nicht so wirklich unter dem Einfluß der Touristen steht.

Auch die Straße zu dem Ort machte keinen unbedingt sicheren Eindruck. Das kleine Rohr am Abgrund (unten links) dient übrigens nicht der Sicherheit. Es versorgt den Ort, in dem wir zu Mittag aßen mit Wasser. Nachdem wir die Fahrt am Abgrund überlebt hatten, ging es weiter zu den Felsengräbern von Myra (die Stadt heißt heute Demre).

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie erstaunlich gut Bauten von vor über 2000 Jahren heute noch erhalten sind. Diese Felsengräber haben sowohl die Griechen, Römer und alle Völker, die danach in der Gegend gelebt haben in Frieden gelassen. Dabei kann man feststellen, dass die Römer auch Respekt vor anderen Kulturen hatten, denn sie haben in direkter Nachbarschaft dieser Felsengräber ein Theater gebaut. Allerdings ohne auch nur eines der Gräber zu verdecken.

In dem Theater wird auch wieder deutlich, wie unbesorgt in der Türkei mit historischen Gegenständen umgegangen wird. Diese Steintafel liegt dort einfach am Boden rum und jeder läuft darauf herum. Was wohl dort geschrieben steht? ImTheater hatten wir auch die Möglichkeit, auf einem Platz für Senatoren Platz zu nehmen. Obwohl der Sessel nur aus Stein besteht, ist der garnicht mal so unbequem.

Myra oder Demre ist aber auch der Ort, an dem der heilige St. Nikolaus gelebt haben soll. Der uns allen als Nikolaus oder Weihnachtsmann speziell in den letzten Wochen des Jahres auch als Schokofigur bekannte Mann lebte dort rund 300 Jahre nach Christus und war Bischof von Myra. In "seiner" Kirche, die im sechsten Jahrhundert gebaut wurde, werden zur Zeit umfangreiche Restaurationen durchgeführt. Dabei werden jede Menge Fresken wiederhergestellt. Die Restaurateure machen scheinbar eine gute Arbeit, wie man an dem Bild oben sehen kann.

Direkt vor der Kirche befindet sich der Marktplatz von Demre, auf dem eine leicht kitschige Nikolausfigur steht. Das die Einwohner nicht so wirklich begeistert sind, kann man sich unschwer vorstellen.