Da es am Morgen nach Wolken aussah, machten wir uns auf nach Mahdia, der Stadt, an dessen Rand auch unser Hotel liegt. Unser Weg führte uns zuerst am Strand entlang. So früh im Jahr war noch recht wenig los, nur einige Tunesier bevölkerten den Strand, darunter sogar schon die ersten Zigarettenverkäufer. Das muss sich also selbst für eine handvoll Touristen schon lohnen! Weiter ging es eine sehr schmale Straße entlang, bei der wir uns wunderten: An der einen Seite geht es steil ins Meer hinab, an der anderen Seite stehen die Häuser. Aber nicht so, wie man es sich vorstellt mit Fußweg. Nein, hier kommt man aus der Haustür und steht direkt auf der asphaltierten Straße.

Inzwischen war es schon recht heiss geworden, so dass wir unsere Entscheidung, nur mit leichtem Gepäck zu reisen schon bereuten, weil wir auch auf Getränke verzichtet hatten. Also machten wir nur eine kurze Fotopause und machten uns weiter auf den Weg die Straße entlang.

Einige Straßen (und argwönische Blicke der Bewohner) später erreichten wir den Friedhof. Der Friedhof von Mahdia gehört zum Weltkulturerbe, weil er um den alten Hafen herumgebaut wurde und wirklich einen schönen Anblick bietet, sofern man bei Friedhöfen davon reden mag.

Kurz nachdem wir den Friedhof verlassen hatten, trafen wir einen anderen Gast aus unserem Hotel, mit dem wir bereits am Anreisetag Kontakt hatten. Er schloss sich uns an und gemeinsam suchten wir nach einem Cafe, das direkt in die Felsen gebaut worden war. Die Reiseleiterin hatte es uns empfohlen, wir fanden es auch recht schnell und ließen uns an einem Tisch direkt am Wasser nieder. Leider kam auch nach längerer Wartezeit keine Bedienung, obwohl immer irgendwo jemand herumlief. So blieb uns nur ein Besuch des zugehörigen Kiosks, um unseren Durst zu stillen, ehe es dann wieder weiter ging in die Geschäftsstraße. Doch zuvor gab es ein Problem zu lösen. Wir konnten weder Arabisch noch Französisch, die Tunesier wiederum kein Deutsch oder Englisch. Also irrten wir recht ziellos durch die Straßen, bis wir dann doch jemanden trafen, der zumindest gebrochen Deutsch konnte. Dank seiner Hilfe fanden wir dann auch die Geschäftsstraße von Mahdia, die natürlich wieder einige Läden bietet, in denen Touristen ganz tolle Andenken verkauft wird. Am Ende der Straße befindet sich aber auch die Markthalle, in der sich die Tunesier mit dem täglichen Bedarf an Nahrungsmitteln eindecken. Natürlich wagten wir einen Blick hinein. Zuerst sahen wir Unmengen Früchte, Gemüse und orientalische Gewürze die von den Händlern zu wahren Schleuderpreisen angeboten wurden - zumindest für deutsche Verhältnisse. Weiter ging es in die Fischhalle, die sich von der Gemüsehalle eigentlich nur dadurch unterschied, dass sie gefliest war - und nach Fisch roch. Zwar lagen hin und wieder einige der Fische auf Eis, die meiste Ware schmorte jedoch ungekühlt vor sich hin. In der Halle herrschten geschätzte 15 Grad, es war also deutlich kähler als Draußen, aber doch kein Vergleich mit den Fischhallen in Bremerhaven. Direkt außerhalb der Fischhalle befinden sich dann einge Bäckereien und Schlachtereien. Ich sagte noch zu Corinna: "Guck mal, die haben hier als Deko eine Kuhkopfattrappe auf dem Tresen liegen. Die sieht richtig echt aus..." Dann stellte ich fest: Der Kopf ist echt und zeugt von der Frische des Fleisches. Ein Paradies für Vegetarier...

Ein Foto durften wir leider nicht machen, aber vorstellen könnt Ihr es Euch sicher auch so. Wir haben uns dann noch kurz in Mahdia aufgehalten und sind dann per Taxi zurück zum Hotel gefahren.