Heute ging es früh aus den Federn, denn nach einem französischem Frühstück (1 Croassant, 1 Kaffee) stand die Stadtrundfahrt auf dem Programm. Gut, dass es zum Frühstück noch Baguette-Brot und Marmelade dazu gab, sonst hätten wir ganz schön hungern müssen, denn die Stadtrundfahrt endete erst um 13 Uhr. Unsere Reiseleiterin erzählte uns viel über Paris, die Geschichte von Paris und wies auf die zahlreichen Revolutionen hin. Wir sahen Notre Dame, den Eiffelturm, den Louvre und viel Anderes von Paris.

Während der Stadtrundfahrt wunderten wir uns darüber, dass eigentlich nichts auf den Straßen los war. Von vielen Leuten wurde uns im Vorfeld berichtet, dass in Paris ein absolutes Verkehrschaos herrscht. Aber es war wohl zu früh für die Pariser, denn zeitweise waren wir fast allene mit unserem Bus unterwegs. Als wir eine Pause am Eiffelturm einlegten, hatten wir noch die Hoffnung, vielleicht auf den Turm zu kommen, da die Reiseleiterin meinte: "Heute ist nicht viel los ". Naja, ich möchte nicht wissen, was da los ist, wenn VIEL los ist.

Nach der Stadtrundfahrt machten wir uns erstmal auf die Suche nach einem geeigneten Mittagessen. Das erwies sich als recht schwierig, denn unsere Begleiter legten Wert auf "bekanntes" Essen, also etwas von dem man vor der Bestellung weiss, was man bekommt. Es war erstaunlicherweise sehr schwer, einen McDonalds zu finden. Als wir dann endlich einen gefunden hatten, gab es auch allseits "bekanntes" Essen...  Immerhin hatten wir abends noch die Gelegenheit, die französische Küche zu testen.

Als wir uns den Bauch vollgeschlagen hatten, wollten wir weiter zu Notre Dame. Dort gab es auch die Möglichkeit, einen der Türme zu besteigen, wir überlegten jedoch noch, ob wir auf den Turm oder lieber in die Kirche gehen sollten. Die Schlange vor dem Eingang der Kirche war in etwa dreimal so lang, als die am Eiffelturm. Also entschlossen wir uns für die recht kurze Schlange vor dem Turm. Als letztes stand in dieser Schlange eine Frau mit einem Schild in der Hand: "End of the Line for today". Also ging es auch da nicht weiter. Schade eigentlich, aber dadurch bleibt ein weiteres "ToDo" für eine nächste Paris-Reise.

Wir hatten noch Zeit bis zum verabredeten Treffpunkt für das gemeinsame Abendessen und so entschieden wir uns, einen Kaffee im Restaurant neben Notre Dame zu trinken. Mit Glück bekamen wir auch noch einen freien Tisch und bestellten uns vier Milchkaffee. Nach einiger Zeit kam der Ober mit den wirklich großen Bechern und einem kleinen Stück Konfetti. Ich hatte bis zu dem Zeitpunkt nicht gedacht, dass man so große Zahlen auf so einem kleinen Stück Papier unterbringen kann. Aber es ging! Wir zahlten 20,40 € für 4 Tassen Kaffee. Und ich dachte immer, hier ist der Kaffee teuer...

Nach dem Schock Kaffee machten wir uns auf den Weg zum Metro Eingang Saint-Michel, von wo aus wir zum verabredeten Treffpunkt fuhren. Die Metro war am Silvestertag ab 17 Uhr gratis, wir fuhren also für lau.

Wieder im Bus sagte unser Busfahrer: "Wir können leider nichts für die Auswahl des Restaurants. Wir haben es uns heute Nachmittag schon angesehen und möchten nochmal sagen, das wir nichts dafür können." Irgendwie stimmte mich diese Aussage nicht unbedingt positiv. Wie auch immer, wir gingen mit, schließlich hatten wir Hunger. Das Restaurant war relativ klein, eher eine Bar. Zu essen gab es dann auch endlich französische Küche: Eine Pastete mit Pfefferkörnern und Trockenpflaumen, dazu Baguettebrot als Vorspeise, gefolgt von einer eingelegten Entenkeule mit Kartoffelpüree und Wurzeln. Als Nachtisch gab es dann eine Art Eiskuchen. Alles wirklich lecker, allerdings hätte das Kartoffelpüree etwas wärmer sein dürfen. Aber dennoch wirklich gut.

Nach dem Essen stand eine Schifffahrt auf der Seine an. So gab es für uns noch einmal die Gelegenheit, die wirklich schönen Bauwerke von Paris bei Nacht zu sehen. Besonders schön sieht der Eiffelturm aus, wenn er zu glitzern beginnt.

Gegen 22:30 Uhr legte das Schiff dann wieder beim Eiffelturm an und wir überlegten, wo wir denn nun ins neue Jahr rutschen wollten. Zur Auswahl standen der Platz unter dem Eiffelturm, die Champs-Élysées oder die Brücke zwischen den beiden Sehenswürdigkeiten. Wir entschieden uns für den Platz unterm Eiffelturm, da der Bus auch hier stand und wir so länger feiern konnten.

Unter dem Eiffelturm war schon eine Menge los und trotz des Verbotes von Feuerwerk wurden unzählige Raketen abgeschossen. Die Polizei ging sehr entschlossen dazwischen, die Leute wurden direkt zu Boden gerissen und es setzte ein paar Schläge mit dem Schlagstock. Generell trat die Polizei immer in Gruppen von 6 bis 10 Leuten auf, was bei uns doch ziemlich Eindruck hinterlies. Also versuchten wir, etwas aus dem Troubel rauszukommen und standen bald wieder direkt unter dem Eiffelturm. Hier waren wir zumindest vor dem Wind geschützt.

Pünktlich um Mitternacht begann der Eiffelturm wieder zu glitzern und wir stießen auf´s neue Jahr an. Kurze Zeit später flogen die ersten Sektflaschen über unsere Köpfe in Richtung einiger Sanitäter. Wir ahnten, was gleich los sein würde und machten uns auf den Rückweg. Wenig später tauchten einige Polizisten auf, die ebenfalls mit Sektflaschen beworfen wurden. So kam es dazu, dass wir gegen 0:15 Uhr wieder am Bus standen und uns fragten, was sowas soll. Inzwischen war auch die Brücke zwischen Eiffelturm und Champs-Élysées gesperrt und einige Hundertschaften Polizei trafen ein.

Der Bus brachte uns dann zum Glück wohlbehalten zum Hotel zurück. Wie wir später erfuhren, wurden bei den Unruhen in der Silvesternacht rund 400 Autos angezündet und es gab auch Verletzte. Insgesamt soll diese Silvesternacht jedoch eine der ruhigeren gewesen sein. Trotzdem war es ein Erlebnis, Silvester in Paris gefeiert zu haben.