Der Wetterbericht am Vorabend hatte Schneefälle angekündigt und sollte Recht behalten. Als wir morgens aus dem Fenster schauten, staunten wir nicht schlecht: Gute 7 cm hatte es gegeben. Aber das gehört ja schließlich auch zu einem richtigen Weihnachtsmarkt dazu. Da uns das Frühstück im Hotel zu teuer war, nahmen wir die S-Bahn ins Zentrum und suchten uns dort einen Bäcker. In der Nähe der Kreuzkirche wurden wir schnell fündig und stärkten uns mit einem leckeren und reichhaltigen Frühstück (Für den Preis eines Hotel-Frühstücks konnten wir hier vier Tage lang essen!). Weiter ging es zur Tourist-Info, wo wir uns die Dresden-Card kauften, mit der wir fortan die öffentlichen Verkehrsmittel kostenfrei nutzen konnten und auch einige andere Vergünstigungen hatten. So entschlossen wir uns kurzerhand, einen Stadtrundgang zu buchen, der allerdings schon 10 Minuten später starten sollte.
Wir nahmen die Beine in die Hand und spurteten so schnell es Eis und Schnee zuließen zur "Käseglocke", wo die Führung starten sollte. Mit etwas Verspätung traf auch unsere Gästeführerin ein, die uns mit Kopfhörern versorgte - Somit konnten wir sie hervorragend verstehen und mussten nicht immer direkt in der Nähe bleiben.
Der Weg führte uns zuerst in den Zwinger, wo wir über die lange Geschichte der ehemaligen Verteidigungs- und späteren Prunkanlage informiert wurden. Interessant waren auch die Fotos, die Frau Regener von der Zeit nach der Bombardierung Dresdens im 2. Weltkrieg zeigen konnte. Es ist fast unvorstellbar, dass inzwischen fast alle Gebäude nach historischem Vorbild wieder aufgebaut wurden.
Nach wie vor schneite es stark, so dass wir uns im überdachten Innenhof des Residenzschlosses etwas aufwärmen konnten, ehe es durch das Taschenbergpalais weiter zur Frauenkirche ging. Dort hatten wir die Gelegenheit, mit hunderten anderer Besucher die bis 2005 neu aufgebaute Kirche mit ihrem beeindruckenden Altar auch von Innen zu bewundern. Danach war auch schon Mittagspause und wir verabschiedeten uns von einigen Gästen, die nur den Vormittagsspaziergang gebucht hatten. Wir stärkten uns mit etwas Glühwein, Bratwurst und Apfel und freuten uns auf die Führung durch das grüne Gewölbe, in dem Fotografieren leider verboten ist. Ausgestellt werden die Kunstschätze der ehemaligen Schatzkammer der Wettiner Fürsten von der Renaissance bis zum Klassizismus. Zwischen den ganzen Ausstellungsstücken, bei denen dem Betrachter oftmals vor Staunen der Mund offen stehen bleibt, fällt der „Hofstaat zu Delhi am Geburtstag des Großmoguls Aurang-Zeb“ von J.M. Dinglinger besonders auf. Einige Bilder davon finden sich bei Wikipedia, man muss es aber mal mit eigenen Augen gesehen haben.
Nachdem wir mit dem Staunen fertig waren, ging es zur Semperoper, in der wir ebenfalls eine Führung mit Fotoverbot hatten.
Im Anschluss an die Führung machten wir den Striezelmarkt und den Weihnachtsmarkt um die Frauenkirche unsicher. Dabei deckten wir uns auch mit einigen Probier-Portionen Christstollen ein.