War ja klar, dass das Schneechaos sich über Nacht noch verschlimmert hatte. Während wir uns mit dem Auto durch 20 cm hohen Schnee vom Hotelparkplatz kämpften, lauschten wir im Radio den Katastrophen-Meldungen: In Dresden und Leipzig fahren keine Züge mehr, die Flughäfen sind dicht, die Autobahnen und Landstraßen auch. Das würde eine interessante Rückfahrt werden. Glücklicherweise waren die Straßen in Dresden befahrbar und so schafften wir es problemlos auf die Autobahn. Dort wurde es spannend und zunehmend schlechter. Obwohl um Dresden herum die Autobahnen gut geräumt und gestreut waren, dauerte es nicht lange, bis wir den ersten Unfall auf der Gegenspur sahen: Ein Lastwagen hatte sich Quergestellt. Glücklicherweise nicht in unserer Richtung und scheinbar auch ohne größere Verletzungen. An dieses Bild sollten wir uns gewöhnen. Auf unserem Weg kamen wir an rund 20 solcher oder ähnlicher Unfälle vorbei, leider nicht alle mit glimpflichen Ausgang. Dennoch schafften wir es, nach gut zehn Stunden (also der doppelten Fahrzeit) heile zurück nach Hause. Auf der Fahrt hatten wir erstaunlicherweise nur einen Stau, trotzdem brauchten wir die längste Zeit pro Kilometer in Bremervörde. Das ist aber auch kein Wunder, denn je näher wir unserer Heimat kamen, desto schlechter wurde der Räum- und Streudienst. In Niedersachsen wurde noch die gesamte Autobahn geräumt, aber nur noch eine Spur gestreut - das bedeutete dann drei Eisbahnen, weil die dritte Spur auch schon wieder überfrohr, die Bundesstraße nach der Autobahn war dann immerhin gestreut (Schneematsch!) und in Bremervörde hatte man den Winterdienst scheinbar noch nicht aus dem Sommerurlaub geholt, zumindest sah es so aus.
Von Dresden hingegen waren wir sehr angetan, eine schöne Stadt mit sehr vielen interessanten Sehenswürdigkeiten. Das nächste Mal gibt's bestimmt, dann aber wohl im Sommer.